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Das Geographische Institut der UZH hat eine lange Geschichte. Im Herbstsemester 2019 hat das studentische Projekt «Geografe nüme schlafe» begonnen eine Episode davon zu untersuchen. Inspiriert davon beschäftigte sich eine weitere Gruppe Studierende seit dem Herbstsemester 23 in einem neuen studentischen Projekt mit der Entwicklung der feministischen Geographie am Institut. Nach viel Archivarbeit und Interviews mit Zeitzeug:innen entstehen nun Schritt für Schritt Erkenntnisse, welche hier präsentiert werden.
Für weibliche Studierende gehörten abfällige Kommentare, wie «Ja, Meitli, wa häsch?», lange zum Alltag am GIUZ. Das Institut war ein von Männern dominiertes, konservatives und militärisch geprägtes Studienumfeld. Dennoch gab es zahlreiche mutige Studentinnen, die sich diesen Strukturen entgegenstellten. Sie brachten die lange als nicht geographisch anerkannten Thematiken der feministischen Bewegung und Wissenschaft am Institut voran und setzten sich dafür ein. Diese Bemühungen der Studentinnen, die sich diese Strukturen nicht gefallen liessen, begann Früchte zu tragen, wenn auch nur gemächlich: Man fing an, sich mit geschlechterbezogener Forschung auseinanderzusetzen und das bis anhin so männerdominierte Institut begann sich stetig zu öffnen. Eigene Initiativen feministischer Geographinnen war also der zentrale Antrieb der Veränderung am GIUZ, der durch ein studentisches Forschungsprojekt aufgearbeitet wurde.
Über die vergangenen zwei Semester betrieb einer Gruppe Studierender Archivrecherche und führten Interviews mit Zeitzeuginnen, um die Geschichte(n) feministischer Geographinnen am GIUZ zu untersuchen und aufzuarbeiten. Die ersten kritischen, feministischen Diplomarbeiten dienten als Einstieg. Mit der Begleitung von Benedikt Korf, Professor für politische Geographie, Gary Seitz, Student in jener bewegten Zeit war und Livia Zeller, Semesterassistentin, gingen die Studierenden den Fragen nach, wann, wo und wie erste studentische Gruppen und Arbeiten zur feministischen Geographie am GIUZ entstanden sind und in welchem institutionellen, intellektuellen und gesellschaftlichen Umfeld diese Ideen und Arbeiten entstanden.