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1912 durchquerte Alfred de Quervain Grönland. Die Daten, die der Schweizer Klimaforscher sammelte, sind bis heute für die Forschung am GIUZ wichtig. Eine Ausstellung im Landesmuseum Zürich schlägt den Bogen von der damaligen Expedition im ewigen Eis zur heutigen Klima- und Gletscherforschung.
Die «Schweizerische Grönland Expedition» von Alfred de Quervain war 1912 in aller Munde. Nicht nur die noch junge Klimaforschung interessierte sich für die Daten des Berner Geophysikers, auch die Gesellschaft gierte nach abenteuerlichen Geschichten aus dem Norden. Berichte über seine Abenteuer lösten in der Schweiz einen regelrechten «Polarboom» aus.
Für die Wissenschaft sind die meteorologischen und glaziologischen Daten, die Alfred de Quervain und sein Team sammelten, ein «unbezahlbarer wissenschaftlicher Schatz», wie Andreas Vieli, Leiter der Abteilung Glaziologie und Geomorphodynamik am GIUZ sagt. Denn diese 100-jährigen Daten ermöglichen Langzeitvergleiche zum Schmelzen des grönländischen Eisschildes. Oder Erkenntnisse über das dynamische Verhalten der Gletscher.
Am selben Ort zeichnen die Forschenden auch heute noch die Fliessbewegungen des Eises auf, zum Beispiel mit modernen Radargeräten. Und waren mit Studierenden im August 2019 auf einer Grönland-Exkursion - auf den Spuren de Quervains!
Zeitraffer der Bewegung des Eqip-Gletschers und des Meereises über mehrere Tage, aufgenommen mit einem stationären Radar-System im Minuten-Intervall. (Animation: Martin Lüthi, GIUZ) |
Die Ausstellung «Grönland 1912» ist im Landesmuseum Zürich vom 6. Februar bis 19. April 2020 zu sehen. Sie enthält auch Bilder und Exponate des GIUZ, unter anderem den historischen Theodoliten, mit dem de Quervain den grönländischen Eisschild vermessen hat.
Bilder:
ETH Bibliothek Zürich, Bildarchiv; Studierende der Exkursion GEO 777; Schweizerisches Nationalmuseum