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Master students interested in writing a thesis in the field of Labour Geography are welcome to approach us with their own suggestions. Possible themes could still be broad, the concrete research focus then being worked out together with potential supervisors in the research group. So please don't hesitate and contact us with exciting ideas!
In addition to this, members of the Research Group regularly announce topics for possible master thesis (see list below). These themes are introduced in a general way in order to allow specification according to the interests of prospective applicants. Again, don't hesitate to make more detailed suggestions
Geschlechtsidentitäten, sexuelle Orientierungen und das Aussehen von Körpern beeinflussen die individuellen Lebenswege und die gesellschaftliche Anerkennung von Menschen. Feministische Geographien beschäftigen sich mit solchen vergeschlechtlichten Kategorisierungen und ihren Folgen. Sie erforschen, wie sich Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Körperlichkeit in räumlichen Strukturen niederschlagen, beide einander prägen und sich über die Zeit hinweg verändern. Aktuelle Auseinandersetzungen und gesellschaftliche Debatten um Raum und Geschlecht (sexualities/heteronormativity; gender fluidity/non-binary gender identities; body-shaming/body-positivity; ni una menos, fourth wave feminism & black feminism; anti-feminism, the manosphere & terf, etc.) bieten vielfältige Fragestellungen für eine Masterarbeit. Generell sind wir offen für jegliche Arbeiten, die sich auf Basis von feministischen oder queeren Theorien mit dem Aufbrechen und Verändern gesellschaftlicher Kategorisierungen auseinandersetzen wollen.
Digitale Technologien haben das Potenzial, die Arbeitswelt, wie wir sie heute kennen, grundlegend zu transformieren. Wie verändern sich durch Digitalisierung Arbeitsrealitäten bei uns in er Schweiz in räumlicher, zeitlicher und sozialer Hinsicht? Was bedeutet es, statt als herkömmliche*r Angestellte*r neu in der so genannten Gig-Economy als Freelancer*in oder (Pseudo?-)Selbständige*r für digitale Plattformen auf Abruf zu arbeiten? Wer hat Zugang zu Arbeitsfeldern die digitale Kompetenzen erfordern und wer bleibt ausgeschlossen? Wie werden Arbeitende überwacht, beurteilt, mit Anreizen geködert (nudging) und mit Spielelementen belohnt (gamification)? Welche räumlichen, zeitlichen und sozialen Strategien entwickeln sie, um Arbeit für sich zu optimieren? Masterarbeiten in diesem Themenfeld laden dazu ein, durch Selbstbeobachtung (Auto-Ethnographie) als Arbeitskraft selbst Einblick in diese Arbeitswelten zu erhalten oder durch Beobachtung und Interviews vertiefte Informationen zu gewinnen.
Migrationspolitiken prägen Arbeitsmarktverhältnisse. Dies zeigen international eine Vielzahl von Studien auf, welche den Zusammenhang zwischen Aufenthaltsstatus, Citizenship-Rechten und Beschäftigungsverhältnissen untersuchen. Dabei wird deutlich, dass migrierte Personen besonders häufig in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten. Diese zeichnen sich durch geringe Löhne, temporäre Verträge, geringe Arbeitsplatzsicherheit und andere Faktoren aus. Dieses „Clustern“ in bestimmten Bereichen wird unter anderem über statusbedingte Abhängigkeiten, Unsicherheiten und Kontrollmöglichkeiten erklärt, wodurch Personen mit einem bestimmten Aufenthaltsstatus besonders „attraktiv“ für prekäre Arbeit werden.
Wie gestaltet sich der Zusammenhang von Aufenthaltsstatus und Arbeitsverhältnissen in der Schweiz? Wo und wie arbeiten Personen ohne Schweizer Pass? Wie werden Aufenthaltsrechte auf Seiten der Arbeitgebenden verhandelt? Mit diesen und weiteren Fragen könnte sich eine Masterarbeit zum Thema Arbeit und Migration befassen.
Aufgrund von Veränderungen in den Familienstrukturen und der familialen Arbeitsteilung werden bisher meist unbezahlt erbrachte Pflege- und Betreuungsarbeiten zunehmend an den Markt ausgelagert. Wie wird die steigende Nachfrage nach so genannten Care-ArbeiterInnen gedeckt? Die kommerzialisierte Pflegearbeit zeichnet sich gegenwärtig durch einen hohen Anteil an migrierten weiblichen Arbeitskräften sowie durch informelle und prekäre Arbeitsverhältnisse aus. Wie sind diese neuen Care-Arrangements ausgestaltet? Masterarbeiten können sich mit verschiedenen Aspekten der Pflegearbeit auseinandersetzen, beispielsweise mit Fragen zu Arbeitsorganisation, Arbeitsbedingungen und Arbeitswirklichkeiten im Pflegesektor, zu Migrationsregimes oder zu Ein-/Auschlussmechanismen im Pflegearbeitsmarkt. Neben dem Fokus auf den Pflege- und Betreuungsmarkt besteht auch die Möglichkeit, Kommerzialisierungsprozesse in anderen Dienstleistungsbranchen zu analysieren.
Die Normen der bürgerlichen Kleinfamilie des 20. Jahrhunderts erodieren und geschlechtsspezifische Zuschreibungen sind in Bewegung geraten. Eine Masterarbeit in diesem Themenfeld bietet Gelegenheit, sich mit aktuellen Veränderungen in den Vorstellungen von Familie, Elternschaft, Arbeitsteilung, Berufstätigkeit, Karriereperspektiven und der Verteilung bezahlter und unbezahlter Arbeit auseinanderzusetzen.
Die Ausbildungs- und Berufswege in der Schweiz weisen ausgeprägte Segregationsmuster auf - sei es nach Geschlecht, Ethnie, Nationalität, sozialer Schicht, Alter, etc. Beispielsweise werden Männer kaum je Kleinkindererzieher und nur sehr wenige Frauen Lokomotivführerinnen. Wie internationale Vergleiche zeigen, ist die berufliche Segregation in der Schweiz weit ausgeprägter als in anderen europäischen Ländern. Welche institutionellen und normativen Grenzziehungen, welche Ein-/ Ausschlussprozesse und welche Selektionsmechanismen tragen während den verschiedenen Phasen und Übergängen in Ausbildungs- und Berufsbiographien zur Aufrechterhaltung des hohen Schweizer Segregationsniveaus bei? Wo zeichnen sich Verändernungen ab? Masterarbeiten zu diesem Themenbereich können sich beispielsweise mit der Entwicklung von Berufsorientierungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, mit Berufsverläufen/-karrieren in ausgewählten Berufsfeldern, mit Aspekten des Schweizer (Berufs-)bildungssystems oder mit der diskursiven Konstruktion bestimmter Berufsimages auseinandersetzen. Sie können dabei eine oder mehrere Identitätsdimensionen (Geschlecht, Nationalität, Ethnie, soziale Schicht, Alter, etc.) in den Blick nehmen.