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Die Abteilung Seismologie und Wellenphysik ist Teil des Erdwissenschaftsdepartments der ETH und erforscht mit den neuesten Techniken die 3D-Struktur der Erde und seismische Quellen. Es werden neue Methoden der seismische Tomografie entwickelt, mit dem Ziel, möglichst viele Informationen aus seismischen Wellen lesen zu können.
Mein Praktikum basierte auf einem Projekt, welches eine neue Messmethode von seismischen Wellen mit Hilfe eines Glasfaserkabel erforscht. Dieses Kabel wurde auf dem Mount Meager, einem aktiven Vulkan in British Columbia, Kanada, platziert. Meine Aufgabe war, die von dem Kabel erhaltenen Daten mit den Daten bekannter Messgeräte (Geophone und Breitband) zu vergleichen und herauszufinden, inwiefern das Kabel seismische Wellen aufzeichnet und ob viele Störsignale gemessen werden.
Durch die momentane Situation mit Covid-19 war die ganze Abteilung im Home-Office. Dadurch war das Arbeitsklima eingeschränkt, dennoch wurde ich von meinen Betreuern via Mail und Skype stark unterstützt. Ebenfalls durfte ich an den wöchentlichen Seminaren der Arbeitsgruppe teilnehmen und konnte somit das Team kennenlernen. Allgemein war der Umgang sehr offen und respektvoll und es wurden immer sinnvolle Inputs gegeben.
Mein persönliches Highlight war das Erleben der Forschung an sich. Mitzubekommen, wie aktive Forschung betrieben wird, war sehr spannend. Es hat mich sehr beeindruckt, dass man zum Beispiel bestimmte Informationen über das Kabel gar nicht hat und zu sehen, wie schwierig es ist, diese herauszufinden.
Ich hatte während des ganzen Praktikums viel mit Python zu tun, wodurch ich den ganzen Tag vor dem Computer war. Programmieren war für mich anfangs eine grosse Herausforderung, jedoch hat mir aber das Modul BIO144 «Datenanalyse in der Biologie» sehr geholfen, auch wenn diese Modul die Datenanalyse mit R und nicht mit Python behandelt.
Ich habe mich auf dieses Praktikum blind beworben. Ich kannte Prof. Dr. Andreas Fichtner bereits aus der Vorlesung «Dynamische Erde I» an der ETH und da mich sein Teil der Vorlesung sehr interessiert hat, habe ich direkt Kontakt mit ihm aufgenommen. Voraussetzungen sind auf alle Fälle in erster Linie Interesse an der Geophysik und Seismologie; Vorkenntnisse im Programmieren (v.a. Python) sind
sicherlich von Vorteil. Das Modul BIO144 oder andere Module basierend auf eine Programmiersprache sind zu empfehlen. Grundkenntnisse in der Physischen Geographie aber auch der Mathematik sind ebenfalls wichtig. In dem Praktikum wurden aber generell die Grundlagen vieler Module meines bisherigen Studiums miteinander verknüpft.
Nadja Linder