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Zunehmende Wetterextreme wie Trockenperioden und Starkregen zeigen, wie wichtig es ist, dass sich die Landwirtschaft an das veränderte Klima anpasst, um die Lebensmittelversorgung zu sichern. Mehr Vielfalt auf den Feldern, innovative Lösungen und Zusammenarbeit sind entscheidend.
Heute wird in der Schweiz auf rund 60% der Ackerfläche Tierfutter produziert. Und mehr als 80% der offenen Ackerfläche wird für eine limitierte Anzahl Kulturen, wie beispielsweise Weizen, Mais, Gerste, Raps, Zuckerrüben und Kartoffeln, genutzt. Damit die Schweizer Landwirtschaft zukunftsfähig wird, müssen Nischenkulturen gefördert werden. Das sind Ackerkulturen, die trotz ihres Potentials in der Schweiz bisher nur in kleinem Umfang oder noch kaum für Nahrungszwecke angebaut werden oder sogenannte „vergessene Arten“. Beispiele dafür sind Leinsamen, Erbsen und Emmer.
Das Projekt AgroPionier vernetzt innovative Landwirt:innen und generiert gemeinsam mit ihnen neues Wissen über den Anbau von Nischenkulturen. Dazu entwickelt ein Team der Universität Zürich, der ZHAW und InnovativiPuure vom Strickhof zusammen mit Praxisakteur:innen eine digitale Plattform, die den Austausch zwischen Landwirt:innen und der Forschung fördert. Interessierte Landwirt:innen können von den Erfahrungen anderer Pionierbetriebe lernen und sich mit verschiedenen Akteur:innen über Fragen zum Anbau von Nischenkulturen austauschen.
Zukünftige Anbauflächen optimal nutzen
In der Schweiz gibt es durch die gute Verfügbarkeit von Geodaten und digitale Technologien ideale Voraussetzungen, um innovative Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft zu entwickeln. Da der Standort für den Anbau von bestimmten Kulturen eine grosse Rolle spielt, setzt AgroPionier auch auf eine Analyse von Geodaten. Dabei werden verschiedene Kriterien wie Boden, Topographie und Klima berücksichtigt, um geeignete Flächen für den Anbau der verschiedenen Ackerkulturen zu finden. Zusätzlich werden zukünftige Klimaveränderungen in die Analyse einbezogen, um besser zu verstehen, wie sich die Bedingungen für den Anbau verändern könnten. Diese Daten werden dann durch die digitale Applikation mit Landwirt:innen und anderen Praxisakteur:innen geteilt und mit ihren Erfahrungen aus der Praxis abgeglichen.
Zusammen den Anbau von Nischenkulturen fördern
Das Projekt AgroPionier setzt auf den sogenannten «Farmer-Science» Ansatz, bei dem interessierte Landwirt:innen und andere Praxisakteur:innen ihr Wissen, ihre Meinungen und Erfahrungen einbringen können und mit der Forschung vernetzt werden. Es wird von der Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen gefördert.
Werden Sie auch AgroPionier:in?
Bauen Sie Nischenkulturen an oder interessieren sich dafür? Dann brauchen wir Sie an unserem Workshop, der am 7. Februar 2025 von 9 bis 13 Uhr (Mittagessen inklusive) am Strickhof in Lindau stattfindet. Dort haben verschiedene innovative Praxisakteur:innen die Möglichkeit, sich über Nischenkulturen auszutauschen und gemeinsam an der Entwicklung unserer AgroPionier-App zu arbeiten. Bei Interesse senden Sie eine Mail an franziska.komossa@uzh.ch. Die Plätze sind begrenzt!
Können Sie nicht am Workshop teilnehmen, möchten aber trotzdem Teil unseres Netzwerks innovativer Landwirt:innen sein und mehr über den Fortschritt des Projekts erfahren? Dann schicken Sie eine Mail an dany.schulthess@strickhof.ch
Franziska Komossa, Geocomputation